Die breite Bühne von veredelten alten Reben
Alles in der Rioja fing mit der Garnacha-Rebe an. Sie war einmal die wichtigste Rebsorte. Eine Rebsorte, die mit zunehmenden Alter der Rebstöcke extrem an Ausdruck gewinnt – und zugleich stark an Ertrag verliert. Schon längst ist sie der ertragsreicheren Tempranillo-Rebe gewichen. Familia Martínez Bujanda ist seit fünf Generationen in der Rioja im Weinbau tätig. Sie hat beschlossen, die Garnacha-Tradition wieder zum Leben zu erwecken. Ein Prestigeprojekt, welches die Familie in ihren edelsten Weinberg umsetzt – dem Einzellagen-Weingut Finca Valpiedra.
Hier fanden sich über 100 Jahre alte Wurzelstöcke, auf die man alte Garnacha-Reben aufpfropfen konnte – eine ausgesprochen aufwändige Technik zur Veredelung von Weinreben. Und hier ist das spezielle Terroir mit dem einzigartigen Mikroklima und den Kalkstein-durchsetzten Böden.
Der erste Jahrgang dieses Weines: 2016. Wir haben ihn probiert – und uns schnell ein paar der sehr begrenzt erhältlichen Flaschen in den Keller gelegt. Nach 19 Monaten in französischer Eiche ist diese Saft alter Reben bereits voll trinkreif (und bleibt das sicher auch noch die nächsten 15 Jahre). Wir haben große Frucht im Glas: Cassis, Kirsche, Beeren. Der Fassausbau betont die breite Bühne und gibt Konzentration, geschmacklich setzt er unaufdringliche Töne von Sandelholz, Vanille, Toffee. Feinkörniges Tannin tapeziert nachhaltig den Gaumen.
Übrigens, Petra: Das war eine Oma der Familie. Auf Petra!
Nachtrag Nov. 2019: Petra ist mit 94 Punkten der einsame Sieger bei der „Rioja Top 100“ – Magazin Meinigers Weinwelt Okt. 2019