Auf einen Schluck Finca Valpiedra, Rioja

Marta Martinez-Bujanda

Grand Cru auf iberisch

Unsere Reise zum Einzellagen-Weingut Finca Valpiedra, Rioja
Ja, das ist hier ein schöner Drehort. Die spanische Fernsehserie „Gran Reserva“ wurde hier gedreht – und klaro, Denver Clan ginge hier auch. Finca Valpiedra – übersetzt „Tal der Steine“ – ist als einziges Weingut der Rioja Mitglied der „Grandes Pagos de España“, so eine Art Grand Cru auf iberisch. Der Fluss Ebro macht hier eine große Schleife und genau in der Mitte steht das oppulente Anwesen samt Kellerei, gerahmt von seinen wunderbaren Weinterrassen.

Rendez-vous mit Marta
Nicht ganz leicht zu finden. Eine einsame staubige Straße führt uns nach Kilometern vor einen Zaun. Das Tor öffnet sich wie von Geisterhand, und etwas eingeschüchtert steuern wir unseren Miet-Kleinwagen durch die Weingärten auf das herrschaftliche Anwesen zu. Wir haben Glück, denn wir treffen heute Marta Martinez-Bujanda. Sehr charmant. Wunderbar, wie Engagement und Leidenschaft in ihren Augen aufblitzen, sobald vom Wein die Rede ist. Marta ist Mitglied der Bujanda-Familie, einer spanischen Wein-Dynastie, die mit großem Erfolg gleich fünf Weingüter in Spanien betreibt. Wobei Finca Valpiedra die absolute Spitze darstellt, wohlgemerkt.

Klassischer Bordeaux-Stil: Ein Weinberg, zwei Weine
Gegründet 1999, folgt man hier dem klassischen Bordeaux-Stil mit genau einem Weinberg und lediglich zwei Weinen, die hier erzeugt werden: die Reserva Finca Valpiedra und die Crianza, Cantos de Valpiedra. Auf 80 Hektar wachsen 90% Tempranillo, hinzu kommt noch etwas Graciano, Garnacha und Maturana als Cuvée-Partner. Marta betont die Besonderheiten dieser Einzellage: Eingerahmt zwischen zwei Bergzügen, umrundet vom Fluss entsteht hier ein einzigartiges Mikroklima. Der Boden ist durchsetzt mit Gänseei-großen Kalksteinen (man sieht sie auf den Etiketten), die wiederum für Bodenklima, -durchlüftung und Mineralität sorgen. Da versteht es sich von selbst, dass die Kellerei mit feinster Technik aufwartet. Beeindruckend groß der Fasskeller: 2500mal neues Holz – hier ruhen viele Jahrgänge gleichzeitig.

An die Arbeit
Nun ist es ja nicht so, dass wir den Wein nicht bereits kennen würden, aber wenn wir schon mal hier sind… Was wir nicht vergessen werden: Unsere Enttäuschung, als wir zum Verkosten in den Keller geleitet werden. Unten durch den langen dunkle Schlauch gehen, die Doppeltür am Ende, wir öffnen sie… und stehen vor einer Glasfront direkt oberhalb des Ebro, mitten in der Natur. Was für ein Verkostungsraum! Na, dann an die Arbeit.

Reisende: Gudrun Heinen & Guido Zech  |  Autor: Guido Zech